Einführung in den ersten Brief des Johannes
Das 62. Buch der Bibel, das 23. im Neuen Testament
Der erste Brief von Johannes enthält, wie bereits seine gute Botschaft von Jesus Christus, nicht den Namen des Apostels, dennoch gab es schon in der frühen Kirche keinen Zweifel an seiner Verfasserschaft.
Dies wird zudem durch die sprachliche Nähe in Stil und Wortschatz, sowie der engen Beziehung des Inhalts zum vierten Evangelium belegt.
Die Entstehung des Schreibens liegt in den Jahren um 85 bis etwa 93 nach Christus, vermutlich nicht lange nachdem er seinen Bericht über das Leben Jesu verfasst hatte.
Der Überlieferung nach lebte Johannes zu dieser Zeit in Ephesus, diente dort als eine führende Persönlichkeit und auch für die christlichen Versammlungen im näheren Umland der römischen Provinz Asien.
Damit ist der erste Johannesbrief eigentlich ein Lehrschreiben oder eine Predigt für die von ihm betreuten Gemeinden.
Auch hier begannen sich verschiedene Irrlehren auszubreiten, die zum einen das Wesen, den Tod und die Auferstehung von Jesus Chrisus als dem Sohn Gottes – und damit das Fundament des christlichen Glaubens – in Frage stellten.
Zum anderen Lehren die einen moralischen, sauberen Lebensstil untergruben und Sünde und Gesetzlosigkeit in den Gemeinden förderten.
Dazu kann bemerkt werden, dass zu diesem Zeitpunkt die anfängliche Ausbreitung des christlichen Glaubens in den jüdischen Synagogen vorbei war und bereits eine Trennung von Juden- und Christentum stattgefunden hatte.
Dadurch war einerseits die Beeinflussung der Gläubigen durch die Forderung nach jüdischer Gesetzlichkeit, wie sie häufig in den Paulusbriefen erwähnt wird, zurückgegangen.
Andererseits unterwanderte damit auch immer mehr heidnisches und philosophisches Gedankengut, aus den nicht jüdischen Nationen, die jungen wachsenden Gemeinden.
Das zentrale Thema von Johannes in seinem ersten Brief ist es, den Gläubigen klar die Gewissheit des ewigen Lebens zu vermitteln und den einzigen Weg zum Ereichen dieses Zieles deutlich vor Augen zu malen.
Dazu gehört zuerst der Glaube an Jesus Christus, seine göttliche Natur und seine Menschwerdung um für unsere Sünden „bezahlen“ zu können.
Ein Lebensstil in der Liebe Gottes, einer Liebe die nicht auf eigenen Vorteil bedacht ist sondern das Wohl der Geschwister in den Vordergrund stellt.
Ein Leben in dem man sich bewußt Gott und seinen Geboten unterstellt, das Geschenk Seiner Gerechtigkeit annimmt und sich entschieden von der uns umgebenden Welt mit ihrem jeweiligen Wertesystem abwendet.
Gliederung des ersten Johannesbriefs:
Kapitel 1 – Das Wort des Lebens – Jesus der Christus, Leben im Licht, die Gemeinschaft mit Gott und Menschen, die Sündenvergebung
Kapitel 2 – Jesus unser Fürsprecher, Leben unter dem neuen Gebot, der Lehre und Gerechtigkeit, Warnungen vor der Liebe zur Welt und Verführungen
Kapitel 3 – Liebe im Handeln, die Bedeutung ein Kind Gottes zu sein
Kapitel 4 – Unterscheidung der Geister, Wandel im Geist Gottes und der Liebe
Kapitel 5 – Kraft des wahren Glaubens und seine Früchte, Gottes Zeugnis über seinen Sohn, Gebet, Fürbitte und das ewige Leben durch Christus