Einführung in die Offenbarung Jesu Christi durch Johannes
Das 66. und letzte Buch der Bibel, das 27. im Neuen Testament
Die Offenbarung durch Johannes ist vermutlich am Ende der Regierungszeit von Kaiser Domitian (81 – 96 n. Chr.) um das Jahr 95 entstanden, damit gehört sie zusammen mit seinen Briefen zu den „jüngsten“ Büchern der Bibel.
Am Anfang seines Werkes erfahren wir, dass die römischen Behörden den Apostel Johannes nach Patmos, einer kleinen Felseninsel etwa 50 Kilometer vor der Westküste Kleinasiens, verbannt hatten um seine Verkündigung der guten Botschaft von Jesus zu unterbinden.
Hier in der Gefangenschaft erhielt Johannes in Visionen die Offenbarung (gr. apokalypsis = Enthüllung, Bekanntmachung) von Gott, durch Jesus Christus, wie er selbst bezeugt.
Er wurde beauftragt alles aufzuschreiben und sowohl Lob als auch Tadel an sieben Gemeinden in Kleinasien, im Westteil Anatoliens der heutigen Türkei, zu senden.
Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodizea
Der Überlieferung nach befanden sich all diese Gemeinden im späten Wirkungskreis des Apostels.
Nach dem Tod Kaiser Domitians soll Johannes wieder in Freiheit gekommen, und den Rest seines Lebens als eine Leitungsperson der Gemeinde in Ephesus und als Reiseprediger in dieser Gegend, tätig gewesen sein.
Es werden längst nicht alle Gemeinden in diesem Landstrich angesprochen, aber diese sieben Gemeinden stehen bis heute als bildhafter Vergleich für den Zustand der Kirchen und christlichen Gemeinschaften.
Wir alle sind dazu aufgefordert uns an diesen sieben Sendschreiben zu prüfen – und wenn nötig korrigieren zu lassen.
Nach diesen Warnungen für die Christenheit schließen sich in der Offenbarung Jesu Christi gewaltige Visionen der Zukunft an, die bis zum Ende von Raum und Zeit reichen.
Es wird von Ereignissen berichtet, die vor der Wiederkunft Jesu und dem kommenden Weltgericht eintreffen müssen – und es bietet uns parallel dazu eine Schau über Vorgänge die in Gottes Reich stattfinden.
Das Buch mit den „sieben Siegeln“ legt die Voraussetzung für seine Entschlüsselung bereits zusammen mit dem Grund seiner Entstehung, im Teil des ersten Verses im ersten Kapitel fest.
Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss
Der Grund für dieses Buch ist, daß Jesus Christus den Knechten Gottes zeigen möchte was in Zukunft geschehen wird.
Dieses Buch ist also nicht für alle Menschen verfasst worden, wie beispielsweise die Evangelien, sondern ausschließlich für die Knechte Gottes.
Was bedeutet es ein „Knecht Gottes“ zu sein?
Die wörtliche Übersetzung des griechischen „doulos“ macht es deutlich, es bedeutet ein unfreier Mensch, ein Sklave zu sein.
Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen einem Sklaven und allen anderen Menschen, er gehört sich nicht selbst, ein Sklave hat einen Besitzer.
Die eigentlichen Empfänger des Buches der Offenbarung sind also lediglich die Menschen die nicht mehr für sich selbst leben.
Es sind nur Menschen, die aus freier Entscheidung Jesus als ihren Herren angenommen und damit Gott die Herrschaft über ihr Leben übertragen haben, angesprochen.
Allen anderen wird diese „Enthüllung Gottes“ auf Dauer ein Rätsel bleiben und teilweise erkennen sie die Wahrheit der Prophezeiungen nicht einmal nachdem sie bereits eingetroffen sind.
Gliederung der Offenbarung nach Kapitel 1 Vers 19:
Kapitel 1 – Was Johannes sah – die Vision auf der Insel Patmos
Kapitel 2 und 3 – Was derzeit ist – die sieben Sendschreiben an die Gemeinden
Kapitel 4 bis 22 – Was danach geschehen wird:
Kapitel 4 und 5 – Gottes Herrschaft im Himmel
Kapitel 6 bis 18 – Die große Trübsal
– Gerichte der sieben Siegel – Kapitel 6,1 bis 8,1
– Gerichte der sieben Posaunen – Kapitel 8,2 bis 11 und Vers 19
– Sieben Persönlichkeiten – Kapitel 12,1 bis 13,18
– Vorschau auf das Ende der Trübsal – Kapitel 14,1 bis 20
– Gerichte der sieben Zornschalen – Kapitel 15,1 bis 16,21
– Gericht über Babylon – Kapitel 17,1 bis 18,24
Kapitel 19 – Jesu zweites Kommen auf die Erde, Harmageddon
Kapitel 20 bis 22 – Tausendjähriges Reich, Endgericht und Ewigkeit