Einführung in das Buch der Richter
Das 7. Buch der Bibel, ein Buch von Versagen und Errettung
Das Buch der Richter beschreibt die Jahrhunderte nach der erfolgreichen Landnahme bis zur Entstehung eines gemeinsamen Königtums in Israel.
Das Volk lebte lediglich in einem losen Bundesverhältnis zwischen den zwölf Stämmen und es existierte nur ein gemeinsames geistiges Zentrum mit der Stiftshütte (dem Bundeszelt des Moses) in Silo.
Das Buch der Richter (hebr. Schophetim) ist im hebräischen Tenach das zweite Buch der Propheten, für uns zählt es zu den Geschichtsbüchern.
Wir erfahren hier von sieben aufeinanderfolgenden Perioden, des Abfalls, der Knechtschaft und der Befreiung.
Ein Schlüsselvers zum Buch wird vier mal genannt : „In jenen Tagen war kein König in Israel; und ein jeder tat was ihm in seinen Augen recht dünkte“.
Eigentlich wäre diese Herrschaft Gottes über Israel ideal, kein König, kein Adel die das Volk unterdrückten – aber damit kam es auf jede einzelne Person an.
Zwar galten die Gebote und Vorschriften Gottes für das ganze Volk, aber ohne eine Macht die deren Einhaltung überwachte, gewann das selbstsüchtige menschliche Wesen die Oberhand und es herrschten bald Anarchie und die Willkür der Stärkeren.
Wir erfahren wie das Volk sich immer wieder von ihrem Gott abwendet, beginnt die Götzen der anderen Völker zu verehren und diesen Nationen immer ähnlicher zu werden. Es ist ein verstörender Bericht über eine Zeit voller Gewalt, Perversion und moralischer Verkommenheit.
Als Folge der Abtrünnigkeit von Gott wird das Land von verschiedenen feindlichen Kräften überfallen, die Menschen darin unterjocht und ausgebeutet.
Darauf erweckte Gott zur Rettung jeweils einen der „Richter“, einen Führer des ganzen Volkes der die Bedrohung beseitigte und für den die Rechtssprechung (die heutige Tätigkeit eines Richters) nur einen kleinen Teil seiner Aufgaben darstellte.
Es war jedesmal die Gnade Gottes die Israel erleben durfte, wenn sie umkehrten und ihren Gott suchten, es gibt für uns immer einen Weg zurück wenn wir Buße tun.
Bezeichnenderweise wiederholten sich die Vorgänge nach dem Tod eines jeden Richters immer wieder aufs Neue und Israel fiel tiefer als je zuvor.
Die Zeit der Richter endete erst mit Samuel, der als Verfasser des Buches gilt und Saul als dem ersten König Israels.
Gliederung des Buches der Richter:
Kapitel 1 bis Kapitel 3, Vers 6 – Einführung und religiöse Verhältnisse zur Zeit der Richter
Kapitel 3, Vers 7 bis Kapitel 16 – Die Geschichten der einzelnen Richter
Kapitel 17 bis 21 – Anhang mit Beschreibung der Zustände während der Zeit der Richter