Einführung in das Buch Hiob

Das 18. Buch der Bibel, Leid auch im Leben gerechter Menschen


Das Buch Hiob handelt von dem Thema der Gerechtigkeit Gottes, wie kann ein gerechter Gott zulassen dass auch gute Menschen leiden müssen?
Selbst in weltlichen Kreisen wird Hiob als eines der bedeutensten dichterischen Werke der Weltliteratur anerkannt.

Der Verfasser wird im Text nicht genannt, deshalb ist es nach seiner Hauptperson benannt, laut dem jüdischen Talmud (hebräisch, auf deutsch etwa Lehre oder Studium) wurde das Buch Hiob von Mose geschrieben. Der Talmud ist die überlieferte Auslegung und praktische Umsetzung der Regeln des Gesetzes durch jüdische Gelehrte. Er wurde gegen 600 nach Christus fertiggestellt und ist heute neben dem Tenach die wichtigste Grundlage des Judentums.

In christlichen Bibeln finden wir Hiob als erstes Buch der poetischen Literatur noch vor den Psalmen, im jüdischen Tenach gehört es zum letzten Teil, den Schriften (Ketuvim) und ist nach den Sprüchen eingeordnet.

Der Name Hiob oder Jjob stammt von einer Wurzel die „feindlich sein oder hassen“ bedeutet und kann vielleicht mit „der Verhasste oder der Angefeindete“ übersetzt werden.

Hiob lebte vermutlich vor, oder spätestens zur Zeit Abrahams, lange vor der Entstehung des Volkes Israel im Lande Uz, welches auch in den Klageliedern Kapitel 4 in Vers 21 erwähnt wird.
Uz ist eine Gegend südöstlich des Toten Meeres in den Bergen des heutigen Jordaniens, in späterer Zeit siedelten hier die Nachkommen Esaus und gründeten das Reich Edom.
Heute und auch schon zur Zeit Jesu war es eine reine Wüstenlandschaft, in Hiobs Tagen scheint das Land deutlich Wasserreicher gewesen zu sein wie uns sein Reichtum an Tieren aufzeigt.

Hiob ist gerechter und gottesfürchtiger Mann von großem Ansehen und Reichtum.
Wir erfahren dass Satan Gott auffordert Hiob auf die Probe zu stellen und die Erlaubnis erhält Hiob alles, bis auf sein eigenes Leben, zu rauben.

In seinem Elend kommen Freunde Hiobs um ihm beizustehen, vor Entsetzen und Mitgefühl bleiben sie sieben Tage bei ihm ohne selbst etwas zu sagen bis Hiob anfängt zu reden.
Es entwickelt sich ein Streitgespräch indem Hiob seine Unschuld beteuert während drei seiner Freunde davon überzeugt sind dass Hiob etwas böses getan haben muss, da sie von einem direkten Zusammenhang zwischen Verhalten und Wohlergehen ausgehen.

Da Hiob sie nicht überzeugen kann wendet er sich direkt an Gott, versichert seine Unschuld aber versündigt sich mündlich durch Anklagen.
Bevor dieser antwortet spricht noch ein vierter Freund, weist auf Gottes Souveränität hin und bringt den Gedanken auf, dass Gott Menschen auch durch Leid erziehen kann.

Gottes Antwort aus dem Sturmwind ist unerwartet, er geht nicht auf Hiobs Herausforderungen ein sondern offenbart sich als der erhabene Schöpfer und Erhalter des ganzen Universums.
Hiob demütigt sich und tut Buße, Gott erstattet ihm all seinen Besitz doppelt zurück.

Interessant ist hier, dass während all seine Habe verdoppelt wird, die Zahl der Kinder die Gott Hiob erstattet gleich bleibt.
Die auf der Erde verstorbenen Kinder Hiobs leben in der Ewigkeit weiter und im Himmel wird sich für Hiob auch deren Anzahl verdoppelt haben.


Gliederung des Buches Hiob:


Kapitel 1 bis 2 – Vorstellung Hiobs, sein Unglück und Besuch seiner Freunde

Kapitel 3 bis 28 – Versuchter Trost und Streitgespräche zwischen Hiob und drei seiner Freunde

Kapitel 29 bis 31 – Hiobs Selbstgespräch

Kapitel 32 bis 37 – Elihus Reden und Trost

Kapitel 38 bis 41 – Die Rede Gottes

Kapitel 42 – Buße Hiobs und seine Wiederherstellung


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