Einführung in das Buch Esther
Das 17. Buch der Bibel, Gottes Bewahrung in der Geschichte
Das Buch Ester handelt von der geplanten Vernichtung des ganzen jüdischen Volkes – und damit der Auslöschung des biblischen Glaubens vom Gott Abrahams, Isaaks und Israels, im gesamten persischen Reich von Afrika bis an die Grenzen Indiens.
Die Geschichte des Buches spielt in Susa, der persischen Hauptstadt, zur Zeit von König Ahasveros (uns auch als Xerxes I bekannt) der zwischen 485 und 465 vor Christus regierte.
Etwa 55 Jahre zuvor hatte Kyrus, der erste Herrscher des persischen Großreiches, den Juden gestattet den Tempel wieder aufzubauen und eine erste Alijah (hebr. „hinaufziehen“, Rückkehr nach Israel) erfolgte unter Serubbabel.
Aber es waren sehr viele Israeliten in die unterschiedlichsten Länder in Verbannung geführt worden. Erst von den Assyrern aus dem Nordreich Israel um 722 v. Chr. und etwa 135 Jahre später nochmals durch die Babylonier, als sie das Südreich Juda eroberten.
Unter dem Nachfolger des Ahasveros, Artasasta (Artaxerxes) erfolgte dann eine zweite Auswanderungswelle durch Esra und Nehemia.
Diese könnten als Hofbeamte, mit ihrer genauen Kenntnis der persischen Etikette und der Vorgänge im Palast, auch die Verfasser des Buches von Esther sein.
Wegen Ungehorsam wird Königin Wasti abgesetzt und die Jüdin Ester (persisch, bedeutet auf deutsch Stern) wird zur Königin.
Der Pflegevater von Ester, Mordechai, selbst Beamter am Königshof kommt in Konflikt mit dem Wesir Haman, einem hohen Minister, weil er sich als Jude nicht vor Menschen niederwerfen will.
Dies verbittert Haman in einem Maße, dass er einen Plan ersinnt das ganze jüdische Volk auszurotten.
Durch Gottes Treue und die Hingabe Esters und Mordechais wird diese Katastrophe jedoch verhindert und im Gegensatz dazu dürfen sich die Juden an dem, zu ihrer eigenen Vernichtung bestimmten Tag, sogar an ihren Feinden rächen.
Zur Erinnerung an dieses Ereignis wird das Purim- („Los“) Fest eingeführt, das bis heute jährlich im Judentum im Frühjahr gefeiert und bei dem das Buch Esther vorgelesen wird.
Esther nimmt in der christlichen Bibel als letztes seinen Platz unter den geschichtlichen Büchern ein.
Im jüdischen Tenach ist es unter den Schriften (Ketuvim) und hier als letzte der 5 (Fest-) Rollen (Megilloth) angeordnet.
Gliederung des Buches Esther:
Kapitel 1 – Festmahl Ahasveros und Verstoß der Königin Vasti
Kapitel 2 – Ester wird Königin und Mordechai deckt einen Anschlag auf
Kapitel 3 – Haman plant die Auslöschung des jüdischen Volkes
Kapitel 4 bis 7 – Esters Mut, Vereitelung des Genozids an den Juden
Kapitel 8 bis 9 – Wendung zur Rache, Einsetzung des Purim Festes
Kapitel 10 – Erhebung Mordechais zum obersten Minister im persischen Reich, sein Ansehen im Volk