Einführung in den dritten Brief des Johannes

Das 64. Buch der Bibel, das 25. im Neuen Testament


Der dritte und letzte Brief des Apostels Johannes behandelt ein Thema das auch im zweiten Johannesbrief angesprochen wird, diesmal allerdings von seiner anderen Seite.

Die Ausbreitung des christlichen Glaubens beruhte in den ersten Jahrhunderten vor allem auf der missionarischen Tätigkeit von wandernden Predigern, reisenden Evangelisten wie es auch die Apostel selbst waren.

Um die gute Botschaft von Jesus Christus, Gottes Angebot der Versöhnung an die ganze Welt, auch in den heidnischen Nationen bekannt zu machen, waren sie auf die Unterstützung durch bereits bestehende Gemeinden angewiesen.

Dies konnte für eine Gemeinde jedoch auch zur Gefahr werden, denn dadurch waren auch Irrlehrer in die Gemeinschaften eingedrungen, die dort ihre falschen Lehren verbreiteten, Unruhen und Spaltungen verursachen.

In seinem zweiten Brief warnt Johannes die „Erwählte Herrin“ vor eben dieser Gefahr und fordert die Lehrinhalte jener Wanderprediger zu prüfen, bevor sie in einer Gemeinschaft willkommen geheißen werden.

In diesem dritten, persönlichen Brief an Gajus, lobt der Apostel den Empfänger für seine praktisch gezeigte Liebe gegenüber den Missionaren.
Er hatte diese nicht nur bei sich beherbergt sondern zusätzlich auch für ihre weitere Arbeit ausgerüstet.

Gleichzeitig gab es in der Gemeinde zu der Gajus gehörte, einen einflußreichen Mann namens Diotrephes, dieser hat offenbar die alleinige Leitungsmacht angestrebt.
Er verbot den Mitgliedern, sogar unter Androhung von Gemeindeausschluss, die Gastfreundschaft und Unterstützung gegenüber wandernden Missionaren.
Zudem stellte er die Autorität des Apostels in Frage und verleumdete diesen in der Gemeinde mit böswilligen Behauptungen.

Ob es sich dabei um reine Machtgier handelt oder ob Diotrephes eine Irrlehre verkündigt erfahren wir nicht, aber Johannes plant die Gemeinde zu besuchen um ihn persönlich zur Verantwortung zu ziehen.

Für den Entstehungszeitraum des dritten Johannesbriefes gilt das Gleiche wie schon für seinen zweiten Brief.
Entweder wurden sie vor der Verbannung des Johannes, und damit auch noch vor der Offenbarung Jesu Christi geschrieben, oder erst nach der Rückkehr des Apostels, also zwischen den Jahren 85 und 97 unserer Zeitrechnung.
Den genauen Ort der Gemeinde des Gajus erfahren wir aus dem Brief nicht, aber es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine der Städte im westlichen Kleinasien.


Gliederung des dritten Johannesbriefs:


Vers 1 und 2 – Liebevoller Gruß und Segen

Verse 3 bis 8 – Lob für Gastfreundschaft, Großzügigkeit und Treue

Vers 9 und 10 – Warnung vor Egoismus und Machtgier

Verse 11 bis 15 – ein gutes Vorbild, Empfelung des Demetrius, Besuchsankündigung und Grüße


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