Einführung in das zweite Buch der Könige

Das 12. Buch der Bibel, die Königsreiche in Israel, Teil 2


Da beide Königsbücher ursprünglich nur aus einer Schriftrolle bestanden, schließt sich das Zweite nahtlos an das erste Buch der Könige an.

Der Schwerpunkt liegt zu Beginn des Buches noch auf den gottlosen Königen des Nordreiches und dem Wirken des Propheten Elisa.

In dem Zeitraum den die Bücher der Könige abdecken, wirkten neben Elia und Elisa auch mehrere andere Propheten, deren Bücher wir ebenfalls in der Bibel finden.
Für das Nordreich Israel sind das Hosea und Amos sowie Jona – auch wenn in diesem Buch nur über seinen Auftrag in Assyrien berichtet wird.
Im Südreich Juda weissagten die Propheten Jesaja, Jeremia, Joel, Obadja, Micha, Nahum, Habakuk und Zephanja.

Im Jahr 722 vor Christus erobern die Assyrer Samaria und setzten damit dem nördlichen Königreich Israel ein Ende.
Teile der jüdischen Bevölkerung wurden deportiert und dafür andere Völkerschaften aus dem Assyrischen Reich angesiedelt.
Hier finden wir die Wuzel des „Samarien“, mit seiner Vermischung von jüdischem und heidnischen Gedankengut, wie wir es aus dem neuen Testament kennen.

Im Südreich Juda kamen neben gottlosen Monarchen auch immer wieder gottesfürchtige Könige an die Macht.
Wir erfahren daraus wie Gott immer wieder helfend in der Geschichte Israels eingriff wenn das Volk begann IHN zu suchen, aber auch wie der Niedergang im Land voranschritt wo Israel nicht mehr nach seinem Gott fragte

Das Ende des südlichen Königreiches Juda begann 605 v. Chr. mit einem Sieg über Ägypten durch den zukünftigen babylonischen König Nebukadnezar II.
Dadurch wurde dieser zum faktischen Beherrscher des Reiches Juda und der amtierende König Jojakim hatte ihm Tributzahlungen zu leisten.
Nachdem diese ausblieben eroberten die Babylonier 597 vor unserer Zeitrechnung zum ersten Mal Jerusalem, ersetzten den König und führten Bevölkerungsteile, vor allem aus der Oberschicht, in Gefangenschaft.

Nachdem auch der neu eingesetzte jüdische König Zedekia die Treue brach belagerten die Babylonier Jerusalem erneut.
587 v. Chr. wurde die Stadt schließlich eingenommen und geplündert, der Tempel und alle größeren Bauwerke wurden verbrannt und der größte Teil der noch verbliebenen Bevölkerung ins babylonische Exil geführt.

Mit dem zweiten Buch der Könige endet ein fast 1000 jähriger Zeitabschnitt der Geschichte Israels, welcher mit dem Buch Josua begonnen hatte – die Zeit in der dem Volk sein verheißenes Land selbst gehörte.
Dieser Zustand wurde erst 1948 nach Christus, nach über 2.500 Jahren, mit der Staatsgründung Israels wieder hergestellt.


Gliederung des zweiten Buches der Könige:


Kapitel 1 bis Kapitel 2, Vers 11 – Elias weiterer Dienst bis zu seiner Entrückung

Kapitel 2 Vers 12 bis Kapitel 8 – Das Wirken des Propheten Elisa in Israel

Kapitel 9 bis 17 – Von der Salbung Jehus als König von Israel bis zum Untergang des Nordreiches

Kapitel 18 bis zum Ende – Die weitere Geschichte des Südreiches Juda, von König Hiskia bis zum babylonischen Exil


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